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Stummfilm-Vertonungen


Die im folgenden aufgeführten Film-Vertonungen müssen leider aus Gründen des Urheber- und Aufführungsrechts einer Öffentlichkeit vorenthalten bleiben. Die Auflistung dient somit ausschließlich zur Dokumentation des Erarbeiteten sowie als Anregung für Musiker, Musikpädagogen und Schüler. An den Kompositionen und Aufnahmen haben sich Schüler aus meinem privaten Instrumentalunterricht sowie Schüler der Musikschule Paul Hindemith Neukölln/Berlin beteiligt. (www.musikschuleneukoelln.de) Die Auflistung ist nicht vollständig, stellt aber einen repräsentativen Querschnitt der Arbeit dar.


'Grief in Bagdad'

Dies war der erste Film, den ich mit Schülern aus meinem Unterricht vertont und mit Schülern an verschiedenen Instrumenten live aufgeführt habe. Im wesentlichen entwickelten sich die Kompositionen für den Film aus Improvisationen über die Zigeuner-Tonleiter. Ausschnitt unter https://www.youtube.com/watch?v=dN_dcYy8_tA&list=UU9-E7Ycq9sJmKS7z9FQ-jxw

Infos zum Film: 1924 wurde mit THE THIEF OF BAGDAD (dt. DER DIEB VON BAGDAD) ein aufwändiges Orientmärchen produziert. Der Film enstammte zwar offiziell der Regie des damals noch weitgehend unbekannten Raoul Walsh, stand aber ganz unter der Kontrolle seines männlichen Protagonisten und damaligen Stars Douglas Fairbanks. Der Kurzfilm GRIEF IN BAGDAD (dt. DER SCHELM VON BAGDAD) erzählt ebenfalls die Geschichte aus THE THIEF OF BAGDAD, allerdings in Kurzform und auf parodistische Weise. Alle wesentlichen Rollen wurden von Affen gespielt.


'Ben Hur'

Der ursprünglich zweieinhalbstündige Film wurde von mir auf eine Laufzeit von 50 Minuten gekürzt, wobei ich in einer Szene das Bild nach der Musik geschnitten habe und zwar aufgrund Synchronizitätsproblemen bei den Holzblockschlägen im Inneren der Galleere. / Für das Wagenrennen entstand eine artifizielle Musik, die man als akustische Zeitraffer-Aufnahme bezeichnen könnte, welche die Zeitrafferartigen Filmaufnahmen in der Szene unterstreicht. / Für die Untermalung der Schiffsschlacht wurde eine Melodie zeitlich mehrfach überlappend aufgenommen, um ein akustisches Chaos zu erzeugen, das dem unkontrollierten Schlachtengetümmel in der Szene entspricht. 

Infos zum Film:

42 Kameramänner filmten das Wagenrennen. Um realistischere Filmszenen zu erhalten, bot man den Wagenlenkern eine Siegesprämie von 5.000 Dollar an. Es handelte sich um Pferdeerprobte Cowboys. Ein zufälliger Unfall, in den mehrere Wagen verwickelt waren, wurde in den Film eingebaut.

Die Verfilmung dauerte vier Jahre. Ben Hur war die teuerste, technisch aufwendigste und erfolgreichste Produktion der Stummfilmära und beinhaltet einige der ersten Farbsequenzen der Filmgeschichte.


'Big Business'

Zur Vertonung: Es wurden zahlreiche Geräusche aufgenommen und mit einer Filmmusik kombiniert, die ausschließlich aus Weihnachtsliedern besteht, welche allerdings größtenteils stark umarrangiert wurden.

Infos zum Film:

„Big Business" aus dem Jahr 1929 wird als eines der Kurzfilm-Meisterwerke von Stan Laurel und Oliver Hardy bezeichnet. Der treibende kreative Faktor bei den Dreharbeiten war Stan Laurel. Wie funktioniert die Komik in „Big Business"? Mit einer einfachen Rahmengeschichte: Stan und Ollie verkaufen Weihnachtsbäume in Los Angeles. Doch ihre Bemühungen sind nicht von Erfolg gekrönt. Als sie sich ausgerechnet an den schlechtgelaunten Besitzbürger James Finlayson geraten, ist der Grundstein für einen Konflikt gelegt. Mit dem Abknicken iher Baumspitze durch die zuschlagende Tür des Finlayschen Heims beginnt eine Zerstörungsorgie. Finlayson zerlegt das Fahrzeug von Stan und Olli, diese demolieren sein Haus. Die Kontrahenten versuchen dabei jedoch nicht, sich gegenseitig von ihrem Tun abzuhalten, sondern lassen den anderen unbehelligt sein Zerstörungswerk vollführen. Die Filmwissenschaft hat für das sich langsame, aber unabwendbare gegenseitige Hochschaukeln der Ereignisse den Begriff des „Slow Burn" geprägt. Eine Technik, die Laurel und Hardy in ihren Filmen zur Meisterschaft gebracht haben. „Big Business" ist eines der absurdesten Werke der Filmgeschichte und wurde in einer Ton– wie auch in einer Stummfilmversion gedreht.


'James Bond 007 - Sag niemals nie / Never say never again'

Dem kompletten Spielfilm, dessen ursprüngliche Filmmusik nicht zu überzeugen vermochte, wurde mit einem einzigen Schüler in aufwändiger Arbeit 'Bond-typische' Musik hinzugefügt sowie zum Teil die Original-Filmmusik ersetzt. (In letztgenanntem Falle mussten zunächst Geräusche für die Szenen neu aufgenommen werden, da sich die Original-Geräusche nicht akustisch von der ursprünglichen Filmmusik trennen ließen.)


'Siegfried'

Die Handlung in Fritz Langs bildgewaltigem Filmkunstwerk 'Siegfried' orientiert sich an der Handlung des Nibelungenliedes und erzählt die Geschichte beginnend mit Siegfrieds Aufbruch aus der Schmiede Mimes bis zur Ermordung Siegfrieds und dem anschließenden Racheschwur Kriemhilds.

Bei der Vertonung dieses auf circa 40 Minuten gekürzten Films wurden für Original-Aufnahmen klassischer Orchestermusik Überleitungen komponiert, die den Effekt hatten, dass die klassischen Stücke unbemerkt in neue, am Keyboard aufgenommene Musikstücke übergingen.


'Frau im Mond'

Die Vertonung dieses trotz Kürzung noch immer äußerst langen Science-Fiction-Films von Fritz Lang war mit ihren stilistisch und klanglich manigfaltigen Elementen ein Mammut-Projekt, das nur einem mit Filmmusik bereits erfahrenen Lehrer zu empfehlen ist, der darüber hinaus einen besonderen Sinn für futuristische Musik hat. Ausschnitte unter:

https://www.youtube.com/watch?v=913g5gVqlT8&list=UU9-E7Ycq9sJmKS7z9FQ-jxw

https://www.youtube.com/watch?v=ZFKWGL2OI7s&index=6&list=UU9-E7Ycq9sJmKS7z9FQ-jxw

https://www.youtube.com/watch?v=Nk8S2bHC9VA&list=UU9-E7Ycq9sJmKS7z9FQ-jxw&index=5

https://www.youtube.com/watch?v=X5kyBMpPaAI&index=4&list=UU9-E7Ycq9sJmKS7z9FQ-jxw


'Tarantula'

Aus dem einstigen Tonfilm über eine Riesenspinne wurde nach Kürzung auf circa eine halbe Stunde durch Einblenden der deutschen Untertitel und Deaktivieren des O-Tons ein Stummfilm erstellt, der sich als spielend einfach zur Vertonung mit Schülern jeden Alters herausstellte. Selbst die Allerjüngsten waren bereits in der Lage, die schlichten musikalischen Prinzipien des Horrorfilms erfolgreich anzuwenden, wie etwa Dissonanzen, unruhiger Puls in der Musik, besonders hohe bzw. tiefe Lagen bestimmter Instrumente...